¬ Zoë Claire Miller
Zoë Claire Millers Bar of Loose Tongues ist eine ortsspezifische Intervention in der Floating University, die Merkmale von gossip –wie etwa Strategien der Ein- und Ausgrenzung, der Gemeinschaftsbildung und des Wissenstransfers– in eine Barumgebung überträgt. Diese Bar bietet jedoch nicht einfach nur Getränke und Cocktails an, sondern ist ein schattenhafter und geheimnisvoller Ort der Segnungen, Flüche und Zaubersprüche, des archaischen Pflanzenwissens, der Gemeinschaftlichkeit sowie weiblicher Macht.
Miller entwirft die Bar of Loose Tongues als einen zeitgenössischen Hexensabbat, in dem die historische Erforschung der Pflanzenheilkunde performativ mit einer Kritik an Neoliberalismus, an Heteronormativität und an Artensterben verbunden wird. Humor, Gemeinschaft und selige Ekstase sind nur einige der Zutaten und Wirkungen. In diesem Sinne gleicht die Bar eher einem Zustand (des Seins) als einem Raum – das heißt, so lange das Getränk reicht.
Bar of Loose Tongues
Installation/ Performance, 2022
Zoë Claire Miller ist eine Künstlerin und Aktivistin. Ihre künstlerische Praxis in den Bereichen Skulptur und Installation dreht sich um die Beziehungen zwischen Tieren –einschließlich Menschen– und Pflanzen, als Dinge, die leben und eine Handlungsfähigkeit besitzen. Ihre Arbeit untersucht den Charakter von Objekten und wie sie ihre Handlungsfähigkeit offenbaren und ist eng mit feministischer Theorie und der Politik des Körpers verbunden.
Sie ist Mitbegründerin des 2013 ins Leben gerufenen Berlin Art Prize und gehört seit 2016 dem Vorstand des bbk berlin an, dessen Sprecherin sie seit 2018 ist.