¬ Lyónn Wolf
Lyónn Wolf ist ein*e aus der Arbeiterklasse stammende transgender bildende*r Künstler*in, Pädagog*in und Autor*in, deren Arbeiten bewusst von wirtschaftlichen Notwendigkeiten geprägt sind. Sie beschäftigen sich mit Formen des Recyclings, der Sparsamkeit und der Vergänglichkeit, was zu sanfter Modularität, wilder Archivierung und performativer Intervention führt und Fragen zu Wert, Akkumulation und Urheberschaft aufwirft. Lyónn sieht eine kulturelle Zentrierung der Sparsamkeit als Teil einer Tradition der queeren Umgangssprache und Ethik der Arbeiterklasse, die promiskuitiv und geschickt darin ist, innerhalb von Grenzen zu arbeiten. Ihre pädagogische und publizistische Arbeit postuliert die Vorstellungskraft als politisches Instrument mit radikalem Potenzial, das jederzeit und überall existieren und ausbrechen kann.
Lyónn hat seit 2014 eine Werktrilogie entwickelt, die sich mit queeren Ökonomien und Raumpolitik beschäftigt. The Re-appropriation of Sensuality (Die Wiederaneignung von Sinnlichkeit), Sex in Public (Sex in der Öffentlichkeit), and Domestic Optimism (Häuslicher Optimismus) wurden in verschiedenen Iterationen ausgestellt: im Project Arts Centre Dublin, im Grazer Kunstverein, im Steirischen Herbst Festival Graz, in der NCAD Gallery Dublin, in Dundee Contemporary Arts, District Berlin, Den Frie Unter anderem im Centre Of Contemporary Art Copenhagen, nGbK Berlin, Archive Kabinett Berlin, Survival Kit Festival Riga und De Appel Amsterdam.