¬ Jasmina Al-Qaisi
Jasmina Al-Qaisi schafft Erzählungen und Sätze, die wie Ohrwürmer im Kopf der Hörer:in oder Leser:in nachhallen, sich dort einnisten und wie ein Portal funktionieren. Für gossip, fleeting moments, and performances hat Al Qaisi in Zusammenarbeit mit der interdisziplinären Künstler:in Gabriella Torres-Ferrer einen Video-Text entwickelt. Torres-Ferrers Arbeit setzt sich mit Zukunftsfähigkeit, neuen digitalen Epistemologien und der Untergrabung hegemonialer Narrative auseinander; ebenso wie mit Machtdynamiken und Austausch- und Produktionsmittel in einer globalisierten vernetzten Gesellschaft.
„Der Video-Text zeigt Überreste einer Wahrnehmungswüste, in der die beschleunigte Kommunikation langsamer wird: Das Telefon, das zuschaut und beobachtet wird, ist ein Arbeitsplatz, an dem die Benutzer:in in Dissonanz zu Produktivität und Konsum gedrängt ist, die Welt übersetzend.“
Das Ergebnis ist eine Assemblage von Bildern, die assoziativ, unwirklich, unüberschaubar und damit in Format und Inhalt faszinierend und eigentümlich zugleich sind. Mit, unter anderem, Screencaps, durch Finger bewegte Bilder und gefilmten Bildschirmen nimmt der Video-Text Bezug auf das Wort „story" (de: Geschichte), oder besser gesagt, dessen Abwesenheit.
Vitrine
phone office, 2021
Jasmina Al-Qaisi ist eine Autorin für Stimme und Papier, die die Sprache der Fragezeichen spricht. Manchmal tritt sie auch in anderen Formen auf: als wandelnde Wissenschaftlerin der "schnelle musikalische hilfe service" oder als einzige Vertreterin des "self-entitled-self-entitlement"-Büros. Am häufigsten schlägt sie Wellen in verschiedenen Radios und ist Mitglied der klanginteressierten Künstler:innengruppe "Research and Waves".